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Proxmox Backup Server 3.4: Performance- und Verwaltungsverbesserungen

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Proxmox Backup Server 3.4 Veröffentlicht

Proxmox hat offiziell Proxmox Backup Server 3.4 veröffentlicht – eine Version mit bedeutenden Verbesserungen, die vor allem auf Performance, Kompatibilität und mehr Nutzerkontrolle abzielen. Diese neueste Version baut auf dem stabilen Debian-Bookworm-Fundament auf und bringt aktualisierte Kernel-Optionen sowie viele praktische Neuerungen für Administratoren mit.

Wichtigste Neuerungen im Überblick

  • Performance-Schub bei der Garbage Collection: Ein neuer Cache-Mechanismus beschleunigt die Markierungsphase der Garbage Collection deutlich, was die Laufzeit reduziert – allerdings auf Kosten eines höheren Speicherverbrauchs.
  • Verbessertes Filter für Sync-Jobs: Du kannst jetzt noch gezielter steuern, welche Snapshots synchronisiert werden – neben Gruppenfiltern lässt sich nun auch nach Verschlüsselung oder Verifikation filtern.
  • Statische Kommandozeilen-Client-Version: Das neue, statisch gelinkte `proxmox-backup-client` ist auf verschiedenen Linux-Distributionen besser einsetzbar und vereinfacht Datei-Backups von Nicht-Debian-Systemen.
  • Aktualisierte Kernkomponenten: Basierend auf Debian 12.10 „Bookworm“ mit dem neuesten stabilen Linux 6.8 Kernel (optional 6.14) und ZFS 2.2.7.
  • Verbesserte Installation & Verwaltung: Zahlreiche Updates bei Installer (GUI und automatisiert) sowie Systemmanagement-Tools erhöhen Bedienkomfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Highlights des Releases

Proxmox Backup Server 3.4 bringt einige zentrale Neuerungen, die vor allem darauf abzielen, Backup-Administratoren mehr Effizienz und Flexibilität zu bieten.

Performance-Verbesserungen bei der Garbage Collection

Die Garbage Collection ist essenziell, um Speicherplatz zurückzugewinnen, indem nicht mehr referenzierte Datenblöcke aus Backup-Snapshots entfernt werden. Dabei werden alle aktuell genutzten Blöcke markiert.

Die Markierungsphase nutzt nun einen Cache, der doppelte Markierungen vermeidet. Das erhöht zwar den Speicherverbrauch, kann aber die Laufzeit der Garbage Collection deutlich verkürzen.

Diese Optimierung beseitigt potenzielle Engpässe in großen Umgebungen und beschleunigt die Speicherwartung. Die Größe des Caches lässt sich über die Tuning-Optionen des Datenspeichers individuell einstellen, sodass du je nach Hardware und Arbeitslast die Balance zwischen Speicherverbrauch und Performance selbst bestimmen kannst.

Feinere Steuerung der Sync-Jobs

Sync-Jobs sind die Grundlage für die Replikation von Backups zwischen Proxmox Backup Servern und ermöglichen so Offsite-Backups und Notfallwiederherstellung. Während das Filtern nach Backup-Gruppen schon möglich war, bietet Version 3.4 nun noch mehr Granularität.

Du kannst jetzt auch gezielt nur verschlüsselte oder nur validierte Backup-Snapshots synchronisieren.

Das eröffnet gezieltere Sync-Strategien, etwa um nur verifizierte Backups zu replizieren und so die Datenintegrität auf der entfernten Seite sicherzustellen, oder verschlüsselte Backups priorisiert zu übertragen, um Sicherheitsvorgaben zu erfüllen. Beachte, dass die Einstellung `transfer-last` dabei Vorrang vor den neuen Filtern hat.

Statisch gebaute Kommandozeilen-Client-Version

Obwohl Proxmox Backup Server eng mit Proxmox VE verzahnt ist, ist der Kommandozeilen-Client (`proxmox-backup-client`) ein vielseitiges Tool, um Daten von unterschiedlichsten Quellen zu sichern. Bisher waren die Pakete hauptsächlich für Debian-basierte Systeme verfügbar.

Ein neues statisch gelinktes Binary verbessert die Kompatibilität mit Linux-Distributionen anderer Hersteller. Dadurch kannst du Proxmox Backup Server einfacher nutzen, um dateibasierte Backups von beliebigen Linux-Systemen zu erstellen.

Das erweitert die Einsatzmöglichkeiten deutlich, sodass Nutzer von Distributionen wie CentOS, Fedora, SUSE oder anderen den Client unkompliziert ohne komplexes Abhängigkeitsmanagement installieren und nutzen können – ideal, um Backups über heterogene Umgebungen hinweg zu standardisieren.

Neuer Linux 6.14 Kernel als Option

Proxmox Backup Server 3.4 bringt standardmäßig den stabilen Linux 6.8.12 Kernel mit. Wer die neuesten Hardware-Features oder Treiber benötigt, kann optional auf den neueren 6.14 Kernel umsteigen. Das bietet dir Flexibilität, je nachdem welche Hardware du nutzt oder welche Präferenzen du hast. Außerdem enthält ZFS 2.2.7 Kompatibilitätspatches speziell für den Kernel 6.14.

Changelog im Überblick

Neben den Highlights bringt die Version 3.4 eine Vielzahl von Verbesserungen und Fehlerbehebungen auf der gesamten Plattform.

Verbesserungen der Web-Oberfläche (GUI)

  • Es ist nun möglich, eine Standard-Domäne (realm) für den Login-Dialog festzulegen – das erleichtert das Anmelden in Umgebungen mit mehreren Authentifizierungsquellen.
  • Der Prune-Simulator unterstützt jetzt korrekt Zeitpläne, die Intervall und Bereich kombinieren, und zeigt zuverlässig die erhaltenen Backups an.
  • Ein seltener Fehler, der das vollständige Laden der GUI nach dem Besuch von „Prune & GC Jobs“ verhinderte, wurde behoben.
  • Kommentare zu API-Tokens lassen sich nun löschen.
  • Der Übersetzungskontext wurde verbessert, indem fehlerhaft gesplittete Strings korrigiert wurden.
  • Verschiedene kleinere UI-Optimierungen sorgen für ein geschmeidigeres Nutzererlebnis.

Allgemeine Backend-Verbesserungen

  • Garbage Collection: Neben der Cache-Verbesserung profitiert die Markierungsphase von optimierter Chunk-Iteration. Die Cache-Größe ist in den Tuning-Optionen des Datenspeichers anpassbar.
  • Sync-Job-Filter: Neue Filteroptionen für nur verifizierte oder nur verschlüsselte Snapshots wurden integriert.
  • Filesystem-`atime`-Prüfung: Beim Erstellen von Datenspeichern und während der Garbage Collection wird nun sichergestellt, dass das Dateisystem `atime` (Zugriffszeit) korrekt unterstützt – so werden potenzielle Datenverluste auf nicht-konformen Systemen vermieden. Diese Prüfung ist standardmäßig aktiviert, kann aber deaktiviert werden.
  • Konfigurierbarer `atime`-Cutoff: Fortgeschrittene Nutzer können jetzt die `atime`-Grenze für die Garbage Collection (Standard: 24 Stunden und 5 Minuten) per Tuning anpassen, was die Entfernung von Datenblöcken auf Dateisystemen mit sofortigen `atime`-Updates beschleunigen kann.
  • API-Token-Geheimnis-Erneuerung: Es ist jetzt möglich, über API und GUI ein neues Geheimnis für ein bestehendes API-Token zu generieren.
  • Rollback bei Chunk-Check: Die Prüfung auf bekannte, aber fehlende Datenblöcke bei der Backup-Erstellung (eingeführt in 3.3) wurde aufgrund von Skalierbarkeitsproblemen zurückgenommen. Eine alternative Lösung ist in Planung.
  • Unmount für Wechseldatenspeicher: Wenn die Erstellung eines Wechseldatenspeichers fehlschlägt, wird dieser nun korrekt ausgehängt.
  • Automatisches Entfernen leerer Backup-Gruppen: Backup-Gruppen werden jetzt automatisch gelöscht, sobald ihr letzter Snapshot entfernt wird – das verhindert Konflikte bei der Besitzverwaltung.
  • Entkoppelte Sperrmechanismen: Sperrungen von Backup-Gruppen, Snapshots und Manifests finden jetzt im `tmpfs` unter `/run` statt, nicht mehr im Dateisystem des Datenspeichers. Dies verbessert die Zuverlässigkeit, besonders bei Netzdateisystemen.
  • API-Token-Berechtigungsbereinigung: Berechtigungen werden beim Löschen eines API-Tokens jetzt korrekt entfernt.
  • Eigentumsrechte der Chunks: Der Besitz der Chunk-Dateien wird jetzt richtig gesetzt, wenn Backups als root ausgeführt werden.
  • Protokollierung von Prune-Jobs: Ein Fehler, bei dem Protokolle von Prune-Jobs manchmal nicht geschrieben wurden und dadurch „Unbekannter“ Status angezeigt wurde, wurde behoben.
  • Performancesteigerung bei der Auflistung von Datenspeichern: Optimierte Autorisierungsprüfungen verbessern die Geschwindigkeit bei großen Installationen.
  • Verbesserte Fehlerberichte: Fehlernachrichten enthalten nun häufig mehr Systemdetails, wie z. B. den `errno`-Code.
  • Festplattenlöschen: Die Funktion „Wipe Disk“ löscht jetzt auch das GPT-Backup am Ende der Festplatte.
  • Statusmeldungen bei Tasks: Korrekte Statusmeldungen werden jetzt auch ausgegeben, wenn das Loggen per Umgebungsvariable deaktiviert ist.
  • Behebung der doppelten Log-Ausgabe bei `proxmox-backup-manager`.
  • Bereinigung hängender Worker-Tasks beim Start wurde korrigiert.
  • Behandlung einer Race-Condition bei der Zählung aktiver Tasks verbessert.
  • Verlängerung des Sperr-Timeouts für die Task-Indexdatei, um Störungen zu reduzieren.
  • Verhindert zu frühes Abbrechen von Verify-Jobs, wenn Updates des Manifests fehlschlagen.
  • Fix für nicht richtig geschlossene File-Deskriptoren beim Neustart des Daemons.
  • Korrektur der Versionsprüfung bei entfernten Proxmox Backup Servern.

Client-Verbesserungen

  • Einführung des statisch gelinkten `proxmox-backup-client` für eine bessere Kompatibilität mit verschiedenen Linux-Distributionen.
  • Unterstützung für das Einlesen von Passwörtern (z. B. API-Token-Geheimnisse oder Verschlüsselungspasswörter) aus von `systemd` übergebenen Anmeldeinformationen.
  • Verbesserungen beim Tool `vma-to-pbs` (für den Import von Proxmox VE VM-Archiven):
    • Optionales Auslesen von Repositorium- und Passwortdetails aus Umgebungsvariablen.
    • Unterstützung der Kommandozeilenoption `–version`.
    • Verhindert Zombie-Prozesse von `zstd`, `lzop` und `zcat`.
    • Verbesserte Fehlermeldungen bei unerwarteten VMA-Dateiende.
    • Klärung der Namensgebungseinschränkungen für Archive in der Dokumentation.
  • Behebung von Problemen bei der Änderungs-Erkennung in dateibasierten Backups (eingeführt in 3.3), einschließlich korrekter Dateigrößenbeachtung und Behebung von Race-Conditions bei Container-Backups.
  • Korrektur bei der Wiederherstellung von Dateien aus Image-Backups durch Verwendung von `blockdev`-Optionen und Behebung von damit verbundenen Regressionen.

Updates für Tape-Backups

  • Ermöglicht die Erhöhung der Worker-Threads für das Chunk-Lesen während Tape-Backups, was je nach Hardware-Setup den Durchsatz erhöhen kann.
  • Hinzugefügt wurde ein eigener Abschnitt zur Disaster Recovery von Bändern in der offiziellen Dokumentation.

Änderungen am Installations-ISO

  • Die Mindestlänge für das root-Passwort wurde während der Installation von 5 auf 8 Zeichen erhöht und orientiert sich jetzt an aktuellen NIST-Empfehlungen.
  • Verbesserte Rückmeldungen bei Fehlern in der automatisierten Installation.
  • RAID-Level-Angaben sind in Antworten an den automatisierten Installer nun case-insensitive.
  • Verhindert irreführende Fortschrittsmeldungen, wenn die automatisierte Installation stockt.
  • Die Einstellung zum Neustart bei Fehlern während automatischer Installationen wird jetzt korrekt umgesetzt.
  • Erlaubt neben Skripten auch ausführbare Binärdateien für den First-Boot-Hook bei automatischen Installationen.
  • Properties im Antwortfile können sowohl im `snake_case` als auch im `kebab-case` angegeben werden (wobei letzteres bevorzugt wird). Der Support für `snake_case` wird schrittweise eingestellt.
  • Validierung von Locale- und First-Boot-Hook-Einstellungen während der ISO-Vorbereitung verhindert spätere Installationsabstürze.
  • Nicht-kritische Kernel-Meldungen, die den TUI-Installer überlagern könnten, werden unterdrückt.
  • DHCP-ermittelte Netzwerkeinstellungen bleiben auch ohne sofortige Bestätigung im GUI-Installer erhalten.
  • Neue Option, um den FQDN via DHCP abzufragen, wurde hinzugefügt.
  • Verbesserte Fehlerbehandlung bei fehlenden DHCP-Servern oder Leases mit sinnvolleren Netzwerkrückfallwerten.
  • Option zum Ausschalten der Maschine nach erfolgreicher automatisierter Installation wurde ergänzt.
  • ZFS-ARC-Maximalgröße wurde für Systeme mit begrenztem RAM optimiert, sodass mindestens 1 GiB für das System frei bleibt.
  • `proxmox-boot-tool` unterstützt jetzt die Verwaltung von EFI-Systempartitionen auf Btrfs-Installationen.
  • GRUB installiert den Bootloader nun direkt auf der Festplatte, was ihn widerstandsfähiger gegen EFI-Variablen-Korruption macht.
  • Fehleranzeige in der GUI bei Wechsel zwischen Dateisystemtyp-Auswahlen im Installer wurde korrigiert.

Verbesserte Verwaltung von Proxmox Backup Server Maschinen

  • Mehrere GRUB-Sicherheitslücken bzgl. Secure Boot Umgehung wurden behoben. Die Dokumentation enthält nun Hinweise zur Verwendung von Widerrufs-Richtlinien.
  • Verbesserungen im Benachrichtigungssystem:
    • Erlaubt das Überschreiben von Benachrichtigungsvorlagen sowohl in Plain-Text als auch HTML.
    • Vorlagen wurden vereinfacht für leichteres Customizing.
    • Beschreibungen zu den Benachrichtigungs-Matcher-Modi wurden klarer formuliert.
    • Ein Fehler bei der Erstellung/Aktualisierung von Benachrichtigungszielen wurde behoben.
    • Webhook-/Gotify-HTTP-Requests enthalten jetzt die erforderliche `Content-Length`-Header.
  • Die Mindestlänge für InfluxDB-Organisations- und Bucket-Namen wurde auf einen Zeichen reduziert.
  • Die „Verwendeter Speicher“-Metrik wurde verbessert, indem der Kernel-Wert `MemAvailable` zur realistischeren Erfassung rückgewonnenen Speichers genutzt wird.
  • Kernel-Patches wurden zurückportiert, um Performance-Einbußen auf bestimmten Raptor-Lake-CPUs zu vermeiden und seltene Open vSwitch Netzwerkabstürze zu beheben.

Weiterführende Informationen

Mehr Details zu geplanten Funktionen und der künftigen Entwicklung von Proxmox Backup Server findest du im offiziellen Fahrplan:

Proxmox Backup Server Roadmap

Adriana

Schon seit vielen Jahren fasziniert mich alles rund um Technik, besonders wenn es darum geht, das eigene Zuhause smarter und komfortabler zu gestalten. Smart Home bedeutet für mich nicht nur technische Spielerei, sondern vor allem eine echte Verbesserung der Lebensqualität. Begonnen hat alles ganz klein mit einem vernetzten Thermostat, doch aus diesem kleinen Experiment wurde schnell eine große Leidenschaft. Inzwischen umfasst mein Zuhause ein durchdachtes System aus Lichtsteuerung, Heizungsautomatisierung und Sicherheitslösungen, das meinen Alltag spürbar erleichtert. Für mich ist Smart Home viel mehr als Technik: Es bedeutet Komfort, Nachhaltigkeit und eine echte Steigerung der Lebensqualität. Besonders wichtig ist mir dabei, dass Systeme intuitiv bedienbar sind und sich problemlos in jeden Alltag integrieren lassen, unabhängig von Marke oder Hersteller. Meine Vision ist ein Zuhause, das nicht nur auf Befehle reagiert, sondern vorausschauend denkt und handelt. Ich träume von einem smarten Zuhause, das Energie spart, sich individuell auf Bewohner und Umwelt einstellt und dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Hier auf meinem Blog teile ich persönliche Erfahrungen, hilfreiche Tipps und interessante Erkenntnisse rund um das Thema Smart Home. Dabei freue ich mich besonders auf den Austausch mit euch, ganz egal, ob du gerade erst mit deinem Smart Home startest oder schon ein echter Profi bist.

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